Die "richtige" Kamera für Reportagen  -

Sensorgröße und Megapixel, ist größer wirklich immer besser?

Dieser Vergleich ist nicht für Pixel Peeper, Bildschirmgucker und Marketing Gläubige gedacht, sondern für (semiprofessionelle) Fotografen, die sich immer neuen Anforderungen ausgesetzt sehen, immer größere Sensoren mit mehr Pixeln zu verwenden, bei gleichzeitig fallenden Honoraren. Eine Phase One Ausrüstung mit 80 MP Mittelformatsensor (IQ 280, 40 x 54 mm Sensorfläche) für 30.000 € allein für den Sensor in seinem "Wechselmagazin", läßt sich allenfalls noch in einem gut im Geschäft stehenden Werbestudio mit Industriekunden bezahlen. Der Neuling kann hier nur mit den 36 MP einer D800E/810 kontern, oder mit der neuen  Pentax 645z  (50 MP CMOS Sensor fest verbaut im Kameragehäuse für 8.000,-) und einem Set gebrauchter Pentax Objektive.

Und auch nicht für "Upgrader", die frisch aus der iPhone Generation kommen und deshalb mit jeder "ernsthaften" Fotokamera eine Qualitätsgewinn verzeichnen können, sondern für "Best Ager" mit (viel) analoger Film Erfahrung in mehreren Filmformaten (KB - MF- GF), die sich - wie ich - eher mit der Machete durch das ganze Marketing Gewäsch schlagen mußten, um bis zum "wahren," weil belegbaren Kern, der Sache durchzudringen: die beste BQ liefern große Pixel auf großen Sensoren. Da man das nicht preiswert haben kann, gilt es wieder mal den besten Kompromiß zu suchen.

 

Warum noch eine Fachkamera mit Film benutzen, wenn man gleich gute oder bessere Ergebnisse mit einer 36 MP Sony A7r und einem Shift- und Tilt-Objektiv stitchen kann? (Topp 2014). Einfach weil es mir Spaß macht an so eine kleine Technikardan 69S ein 6 x 9 Rollfilmmagazin mit Fuji Velvia zu hängen und große Dias zu machen! Nachteil: es muß weitgehend trocken und windstill sein. Das Coloradoplateau ist ein Abenteuerspielplatz für Fachkamera Freaks. Die Antarktis oder Arktis eher nicht. Selbst meine Mamiya säuft bei Regen ab, es dringt Wasser zwischen dem Gehäuse und dem Wechselmagazin ein. Habe mir dafür eine Regenschutzhülle gefrickelt: großer Zipp Lock Beutel von oben über die Kamera mit offenem Lichtschacht, ein Loch fürs Objektiv geschnitten und mit einem Gummiband um die Sonnenblende des Objektivs befestigt, dann geht es für eine gewisse Zeit, z.B. bei schottischem Nieselregen. Magazinwechsel oder gar Objektivwechsel sind nur unter einem Schirm mit einem Helfer möglich. Daher den doppelt langen 220 Rollfilm (gibt es nicht mehr als Diafilm) geladen! Durch die häufigen Temperaturwechsel zwischen Schiffskabine und Draußen biegt sich  der Film und die Planlage leidet und damit die Schärfe, dies trifft besonders beim 120er Rollfilm zu, beim 220er weniger, weil da kein Papierstreifen über die gesamt Filmlänge mitläuft.

 

Wenn stitchen nicht geht, dann eine ALPA Miniatur Fachkamera mit Rodenstock oder Schneider Digitalobjektiven und Phase One  IQ Rückteilen von 50, 65+ oder 80 MP benutzen, dann wird's aber richtig teuer (Internet-Quellen: ALPA, Apple, Canon, Linhof, Phase One, Photoscala, Sony, Topp 2014 u.a.m.). Bei den heftigen Preisen würde ich eine solche Kamera auch nur ungern Regen, Schnee, Sturm und den berühmten "nassen Anlandungen" aussetzen wollen, also auch nix oder nur bedingt für meine Reiseziele in Arktis und Antarktis geeignet. Da riskiere ich bei meiner alten Mamiya vielleicht 1.250,- € Gebrauchtwert, wenn ich mit 2,8/55 + 3,5/150mm und der Kamera mit Lichtschacht (alles rechts im Bild) bei gutem Wetter anlande...     Mamiya Gerätefotos © A.Kostrzewa

Am Ayers Rock hatten wir 2004 Starkregen und nix dabei, also mußten die Fotos bei der bis zu 40 cm hohen Überflutung der Straßen und Wege in Neopren Latschen, kurzen Hosen und unter dem glücklicherweise wasserabweisenden Sonnenschirm gemacht werden, zu Zweit geht das ganz gut, alleine eher nicht, man braucht immer irgendwie mindestens drei Hände! Alles, was in die braune Brühe gefallen wäre, wäre futsch gewesen...

2007 war noch der bei mir Übergang von analog zu digital nicht ganz vollzogen: MF analog wird bis heute noch verwendet (auf dem Stativ: Mamiya 645 Super mit Lichtschacht und Sucherlupe, Sekor 3,5/150mmN, Fuji Provia 100, Belichtungsmessung mit Gossen Lunasix F mit Spotaufsatz). Damals hing noch die F4s oder die D300 am AF-S 4/300, was hier mit einem Einbeinstativ benutzt wird.

 

Was sollten Reportage-, Reise- oder Naturfotografen machen?

Da sind die Anforderungen andere, als in der Werbung. Was für eine Ausrüstung scheint empfehlenswert? Wieviel Bildqualität ist nötig? Lassen wir an dieser Stelle mal Volumen und Gewicht der verschiedenen Systeme außen vor und betrachten nur die erzielbare Bildqualität.

Wir haben heute (Dez. 2014) drei aktuelle Systeme mit sehr unterschiedlich großen Sensoren, die alle +16 Megapixel aufweisen und gleichzeitig - nach Aussage ihrer Hersteller - professionellen Ansprüchen genügen sollen. Was heißt schon Professionell? Für mich immer noch, das es da einen Fotografen oder Fotodesigner geben muß, der mit den Bildern, die er mit seiner Ausrüstung  in seiner meist freiberuflichen Tätigkeit macht, seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das schaffen - nebenbei bemerkt - heutzutage sowieso nur noch wenige...

Alle drei Hersteller haben seit langem in Fotografie und Optik große Erfahrung aufzuweisen. Nikon beherrscht seit den 1960er Jahren den Profi-Kleinbildmarkt (mehr oder minder bedrängt durch oder mit Canon) und ist heute führend bei Steppern, mit denen Mikrochips hergestellt werden. Die Nikon Mikroskope und Ferngläser sind auch nicht schlecht. Fujifilm baut hervorragende Film- und Videoobjektive, sowie professionelle Kameras (z.B. für Hasselblad) dazu. Olympus baute seit den frühen 1970er Jahren innovative, kompakte Kleinbild SLRs (OM 1,2,3,4) hervorragende Objektive und Mikroskope sowie medizinische Endoskope. Hier sind also drei renommierte Firmen am Werk, die auch einen Ruf zu verteidigen haben!

Doch zurück zu den 16 Megapixeln. Ich möchte mich jetzt nur auf gängige System beziehen, mit denen ich  arbeite oder die ich schon mal in der Hand gehabt habe, samt ausgedruckten Fotos im DIN A3 Format: Nikon D4/D4s/Df, Fujifilm XT-1 und Olympus OM-D E1. Drei verschiedene Systeme, drei verschiedene Sensorgrößen (siehe Tabelle).

  

Nikon mit 36 x 24mm Kleinbild- oder FX Sensor, Fujifilm mit APS-C "Halbformat"-Sensor und Olympus micro Four Thirds (mit abweichendem Seitenverhältnis von 3:4 im "Viertelformat." Die Größenverhältnisse sind in etwa realistisch dargestellt: Das Nikon Kleinbild Gehäuse ist deutlich größer, als die beiden anderen Bodies, die etwa gleichgroß ausfallen (Produktfotos - Internet). Ich will ja jetzt nicht lästern, aber das Viertelformat entspricht dem früheren längst zu Recht vergessenen Filmformat "110 Pocket."

 

Vergleichen sollte man immer das fertige Produkt, d.h. das aus dem RAW entwickelte Bild, "maximal" vergrößert bei 300 dpi Druck. Das ist das Standartmaß womit Redaktionen und Verlage zu arbeiten gewohnt sind. Nicht irgendwelche Bildschirmdarstellungen oder gar Webdarstellungen, die allein vom kleinen sRGB Farbraum unzureichend sind. Man kann das ganz einfach so betrachten: effektive Pixelzahl  des Sensors über die Breite gezählt, dividiert durch 300, ergibt in etwa in Zoll die definierte maximale Druckbreite. (4.928 : 300 = 16,43" x 2,54 =  41,7 x 27,8 cm). Hier wird also vereinfacht ein Sensorpixel einem Druckpunkt (dpi = dot per inch) gleichgesetzt. Der 16 MP Kleinbildsensor liefert erfahrungsgemäß ein scharfes Bild für eine Bildbanddoppelseite, die dieser Größe (A3 / A3+) entspricht, wenn man handwerklich sauber gearbeitet hat.

Wenn ich mir heute Ausdrucke einer Nikon Df, die 4 MP (=33 %) mehr hat, als meine alte D700 (mit dem Sensor der D3s) hat, angucke, sind die Unterschiede bei normalen Landschaftaufnahmen eher marginal. Aber dennoch werden die Details etwas besser, die Kontraste noch etwas besser bewältigt und die Bilder rauschen noch weniger, sogar wenn man mit der "Emfindlichkeit" auf über 3.000 ASA hinausgehen muß. Das schafft keine D7000 (APS-C mit 16 MP) und nach  allem, was man so liest und sieht nicht die Fuji noch die Olympus.

Bei niedriger "Nenn-Empfindlichkeit" (200 ASA) sind sie alle, egal ob Voll-, Halb- oder Viertelformat ganz gut, obwohl beim mFT die ausgedruckte Bildgröße nur aus einem Viertel der Sensorfläche und der halben Pixelgröße (=Kantenlänge) erstellt werden muß. Fachleute sagen, das man meßtechnisch "sieht", daß dies nur mit "aggressiven" Algorithmen möglich ist. Das heißt dann aber in einfaches Deutsch übersetzt, der kleine Sensor hat sichtbare Mühe es seinem großen Bruder gleich zu tun, selbst wenn man von exakt gleich guten Objektiven in Relation zur Pixeldichte der verschieden großen Sensoren ausgeht. Was also physikalisch einfach fehlt - die Pixelfläche, die das Licht einfängt - wird hinterher "schön" gerechnet! Was aber seine Grenzen hat...

 

                   
Hersteller Typ Sensorgröße Sensor- Typ MP Pixelanzahl Pixelgröße Druckformat Druckformat
      format       Mikron bei 300 dpi in cm
                 
Phase One IQ280 40 x 54 4 : 5 CCD 80 10.320 x 7.752 5,2 34,4" x 25,84" 87,4 x 65,6
Pentax 645z 33 x 44 3 : 4 CMOS 51,4 8.280 x 6.208 5,3 27,6" x 20,7" 70,1 x 52,6
Nikon  D800E/810 24 x 36 2 : 3 CMOS 36,3 7.360 x 4.912 4,8 24,5" x 16,37" 64,5 x 41,6
Nikon  D750 24 x 36 2 : 3 CMOS 24,3 6.016 x 4.016 5,9 20,0" x 13,4" 50,8 x 34,0
                 
Nikon  D4(s)/Df 24 x 36  2 : 3  CMOS 16,2 4.928 × 3.280  7,3   16,43" x 10,9" 41,7 x 27,8
Fujifilm X - T 1 15,8 x 23,6  2 : 3 X-Trans/CMOS 16,0 4.896 x 3.264 4,8 16,32" x 10,9" 41,4 x 27,6
Olympus OM-D M1 13,0 x 17,3  3 : 4  CMOS 15,9 4.608 x 3.456 3,75 15,3" x 11,5" 38,9 x 29,2
                 
                 
Nikon  D700/D3s 24 x 36 2 : 3 CMOS 12,1 4.256 x 2.832  8,4 14,2" x 9,5" 36,0 x 24,0
Nikon  D300/D2x 15,8 x 23,6 2 : 3 CMOS 12,3 4.288 x 2.848 5,5 14,3" x 9,5" 36,3 x 24,0
                 
Sony  R 1  14,4 x 21,4   2 : 3 CMOS  10,1 3.888 x 2.592 5,5 13,0" x 8,64" 33,0 x 22,0
                 
Panasonic Lumix FZ 20 4,3 x 5,8    3 : 4 CCD 4,9 2.560 x 1.920 2,26 8,5" x 6,4" 21,6 x 16,25
                   
                 

Tabelle A  zur Nutzbarkeit von unterschiedlichen Sensor Formaten für den professionellen Buch/Zeitschriftendruck (300 dpi) © A.Kostrzewa 2014 (Werte teilw. gerundet)

 

Überhaupt arbeiten die Kameratypen mit den kleineren Sensoren viel mehr mit Objektivkorrekturprogrammen (vgl. www.lensrentals.com) bez. der diversen Linsenfehler wie chromatische Aberration, Bildfeldwölbung (=unscharfe Bildecken), und nicht nur der "normalen" Vignettierung, wie es bei großen Sensoren üblicherweise der Fall ist. Außerdem haben mFT Sensoren häufig bis zu 4mm dicke Filterstapel vor der eigentlichen Sensorfläche, die in die optische Formel für die Objektivrechnung einbezogen werden muß. Das schützt teilweise vor der Nutzung von Fremdobjektiven, die mit diesen dicken Filtergläsern von den Sensoren Probleme bez. der Bildqualität haben können, denn die BQ entsteht ja immer aus der Verbindung von Sensor und Objektiv. Wenn beides optimal angepasst wird, wie beispielsweise bei der Sony Rx-1 mit ihrem fest verbauten Zeiss Sonnar 2/35mm, (ähnliches gilt für die SIGMAs Merill DP-1,2,3 fest verbaute 19, 30 und 50mm Objektive am APS-C Foveon Sensor), läßt sich eine wirklich tolle BQ herstellen, die besser ist, als vergleichbare Systeme mit Wechseloptik bieten können. (Was die Objektive von Digitalkameras wirklich können müssen, kann man diesen zwei Artikeln entnehmen: "Die Bildqualität von Objektiven für die digitale Fotografie" und "Optik für die Digitale Fotografie", von Dr. Karl Lenhardt, erschienen in "Digitale Fotografie", Schneider-Kreuznach, Bad Kreuznach, ohne Jahr als PDF).

Spannend ist auch die originalen Prospekte der Hersteller durchzusehen, mit welcher Bildauswahl die Vorzüge der jeweiligen Kameras hervorgehoben werden.

Nikon punktet da bei der D4 mit technisch wirklich topp scharfen Action und low-light Aufnahmen. Dagegen fallen die Fotos der Olympus OM-D im eigenen Prospekt deutlich ab. Man sieht, das die BQ nicht mithalten kann, wenn man Voll- mit Viertelformat  bei DIN A3 vergleicht, also eine Prospektdoppelseite bei 300 dpi zu Grunde legt. Für die Fujis habe ich derzeit kein neues gedrucktes Material vorliegen, der letzte Prospekt betraf die X Pro-1 und die liegt logischerweise irgendwo dazwischen.

 

Wie erklären sich nun diese für mich deutlich sichtbaren Unterschiede?

IT-Wissen online schreibt dazu: Das Bildrauschen ist die Kumulation von Helligkeitsrauschen und Farbrauschen, von Schrotrauschen und Verstärkerrauschen. Wie jedes andere Rauschen auch, entsteht das Bildrauschen durch Pegelschwankungen.
Besonders ausgeprägt ist es bei dunklen Bildern und hoher Lichtempfindlichkeit, weil die einzelnen CMOS- oder CCD-Sensoren unterschiedlich empfindlich sind und weil zudem bei dunklen Bildern der dem Bildsensor nachgeschaltete Verstärker stärker ausgesteuert werden muss. Des Weiteren ist das Rauschen abhängig von der Pixelgröße der CCD/CMOS-Elemente. Je größer diese sind, desto geringer ist das Helligkeitsrauschen, und je größer die Lichtempfindlichkeit ist, desto größer ist das Bildrauschen. Das bedeutet aber andererseits, dass CCD- oder CMOS-Sensoren mit vielen kleinen, dicht bei einander liegenden Pixeln, ein höheres Bildrauschen haben als Digitalkameras mit geringer Auflösung.
Das Problem des Bildrauschens ist am einfachsten mit einem größeren Bildsensor mit  größeren Pixeln zu beheben oder mit weniger Pixel auf gleicher Sensorfläche. Ein solcher Sensor empfängt mehr Licht pro Pixel und erzeugt durch mehr Photonen ein stärkeres
Signal, das besser verstärkt werden kann und weniger von thermischem Rauschen beeinträchtigt wird. (Quelle: Klaus Lipinski, Datacom-Buchverlag 2010).

An diesen grundlegenden physikalischen Tatsachen kommt auch kein noch so toller Marketingsprech vorbei! Die kleinen Sensoren sind  physikalisch bedingt weniger leistungsfähig als die großen. PUNKT. Selbstverständlich kann man auch große Sensoren mit mehr Pixeln beladen, siehe die 36 MP der D800E/810 oder Sony A7r. Das führt aber wieder zum gleichen "Rauschproblem" im direkten Vergleich zum größeren Mittelformat. Hier kann man neuerdings ja auch einen CMOS Sensor  heranziehen: den 33 x 44mm großen 50 MP der Firma Sony (effektiv 51,4 Megapixel, 8280 x 6208 Pixel, Pixelgröße =5,3), der in der Hasselblad und der Pentax 645Z fest verbaut wird. Es gibt ihn auch als Wechselrückteil von Phase One/Mamiya Typ IQ 250. Der Cropfaktor zum 40 x 54mm 645 Vollformatsensor (IQ280= 10.320 x 7.752 Pixel, Pixelgröße =5,2) beträgt zwar 0,8, aber bei Preisunterschieden von bis zu 20.000 € zugunsten des CMOS Sensors in der Pentax kann man das schon verschmerzen D-:

Neben dem "ganz teueren" Mittelformat und dem gängigen, "klassischen" Kleinbild wird für die "kleinen, kompakten" Mirrorless Modelle mit elektronischen Suchern  auf diversen Internetseiten ja in letzter wirklich viel Promotion gemacht: "LULA" oder "SteveHuff" berichten quasi pausenlos über alle neuen Sony, Fujifilm oder Olympus Modelle und passende Objektive. Es wird alles in den höchsten Tönen gelobt und vieles davon ist auch sicherlich richtig und wichtig, denn ich denke 90% dieser Leser/User sind Amateure, die ihre Fotos am Bildschirm betrachten und in Internetforen "publizieren" oder für die Familie CEWE "Fotobücher" machen. Diese Kameras sind kleiner, leichter und auch billiger (herzustellen) als Spiegelreflexsysteme! Sie liefern  in bestimmten Bereichen eine hohe BQ (sagen wir mal zwischen 200-800 ASA beim kleinsten Sensor = mFT) und sie werden von Generation zu Generation besser.

 

Auch dieses Bild - aufgenommen von Renate im Juno 2006 - hat es auf eine Doppelseite geschafft - was Wunder, ein absoluter TOP Shot. (Sony R-1 ca. 30mm eqiv.KB, 160ASA, 1/640sec., f/8). © R.Kostrzewa (p.s. es ist so gut, das es auch ständig geklaut wird...).

 

Wie groß kann ich diese Ergebnisse ausdrucken?

Fotoausdrucke können durchaus auch jenseits der professionellen 300 dpi Grenze scharf sein oder als scharf bewertet werden. Schärfe ist ein ziemlich subjektives Maß. Schärfe wurde für die analoge Fotografie so definiert: "der Zerstreuungskreis eines Bildpunktes darf 1/32 mm auf dem Negativ nicht überschreiten", "die Standartvergrößerung  beträgt 20 x 25 cm" und "ein Bild wird aus der Entfernung der Diagonale des Bildes betrachtet", das macht bei einem 20 x 25er Print 32 cm aus. Mit diesen Größendefinitionen wurde zu analog Zeiten bei Zeitungen und Magazinen gearbeitet. Größere Prints wären vergleichbar zu betrachten: also ein 30 x 45 cm Ausdruck oder Print wäre dann aus gut 54 cm Betrachtungsabstand als scharf zu bewerten, wenn einzelne Bildpunkte auf dem Negativ oder Dia nicht größer als 1/32 mm sind, sonst würde uns das Bild unscharf erscheinen.

Man hört aber immer wieder, "ja mit meinem APS-C Apparat kann ich einen Meter breite superscharfe Ausdrucke erstellen." Die Antwort dazu heißt, ja klar, geht, wenn ich die aus 1,2 Metern Abstand betrachte, erscheinen die noch scharf, weil die Relation die selbe ist wie beim 30x45 aus 0,54 m Betrachtungsabstand. Von daher macht eine solch subjektive Aussage kaum einen Sinn, wenn ich nicht mit definierten Bedingungen arbeite, vergleiche ich immer Äpfel mit Birnen. Professionell heißt aber bei digital genau das: alle reden von den gleichen 300 dpi, jeder weiß was gemeint ist und wenn man dann das Ausgabeformat kennt, was man erreichen muß, zum Beispiel eine Plakatwand von 2,5 x 5 Metern, kann man leicht ausrechnen, welches Aufnahmeformat man dazu technisch braucht. ;-)

Tabelle B  -  Der Zerstreuungskreis für verschiedene Aufnahmeformate (laut WIKI, Definition siehe unten):

Bezeichnung Aufnahmeformat Diagonale Z
4/3-Typ-Digitalkamera-Sensor 17,3 mm x 13 mm 21,63 mm 0,015 mm
APS-C Digitalkamera-Sensor 22,5 mm x 15 mm 27 mm 0,018 mm
Kleinbildformat 24 mm x 36 mm 43,2 mm 0,032 mm
Mittelformat 57 mm x 57 mm 80,6 mm 0,05 mm
Großformat 90 mm x 120 mm 150 mm 0,10 mm
Größere Formate     > 0,1 mm

 

Aber das gilt auch für die professionellen größeren Sensoren. Actionfotos egal ob im Sport oder der Tierfotografie entstehen immer noch mit Canikons und deren lichtstarken Superteles. Wenn die Agenturen ihre Fotografen in die Sportstadions schicken, würden sie sicherlich gerne weniger Geld in Ausrüstung investieren wollen und Mirrorless Kameras einsetzen, wenn sie denn hinreichend gut wären. 12.500 € für ein 2,8/400 Profitele mit Fluoritlinsen plus 5.-7.000 € für eine D4s oder 1Dx würden nicht ausgegeben werden, wenn eine Viertelformat Olympus OM-D mit dem neuen Pro 2,8/50-150 ED oder dem noch nicht lieferbaren Pro 4/300 ED für ca. 3.500 - 5.000 (?) € das gleiche zu leisten im Stande wären.

Weil, alles was an nachgelagerter Bildbearbeitung und -verbesserung für die Produktion von großen Ausdrucken, also über die oben gegebenen 300 dpi Grenze, möglich ist - und da ist einiges drin - gilt natürlich auch für die größeren Sensoren. Der physikalisch bedingte Abstand wird weiterhin erhalten bleiben! Aber es kann sich im Käufermarkt einiges ändern. Sony baut mit der A7r eine 36 PM Vollformat Kamera für den Straßenpreis von 1.600 €, bei Nikon kostet die Spiegelreflex mit dem gleichen Sensor wegen des optischen Suchers und des mechanisch sehr aufwändigen Spiegelkastens 2.800 €. In den Sony Kameras sind so gut wie keine beweglichen Teile mehr drin (lensrentals.com), auch der Verschluß ist jetzt voll-elektronisch (Sony A7 II). Einzig die IBIS (= in camera image stabilisation, 5-Achsen Stabilisierung bei Olympus und jetzt auch Sony) besteht aus einem quasi beweglichen Sensor, der von Piezoelementen ausgelenkt wird. Preislich rückt das "kleine" Mittelformat nach: Die 50 MP Pentax schlägt zum Preis von 8.000 € für die komplette Spiegelreflex-Kamera alle anderen Modelle (Hasselblad, Phase One) um Längen, d,h, hier muß man mindestens den dreifachen Preis für einen kompletten Body oder gar nur das Rückteil ohne alles ansetzen.

All dies lockt dem geneigten Amateurfotografen das Geld aus der Tasche, wie schon immer - "neu ist nicht nur gut, es ist besser!"

 

Vergleiche aus der Praxis eigener Buchproduktion in einem großen Verlagshaus zeigen:

Mit dem APS-C Sensor habe ich selber viele Jahre Erfahrung. Meine Nikon D300 hat zwar "bloß" 12 MP, aber im direkten Vergleich zu den 12 MP aus der D700 sieht man schon, daß der Sensor und die nachgeschaltete Elektronik sich anstrengen müssen, um das zu erreichen, was der 12 MP "Vollformat" Sensor aus dem Stand schafft: mehr Dynamik und Mikrokontrast, bessere Farben, weniger Rauschen. Beide Sony-Sensoren und die Elektronik  stammen aus Nikons ehemaligen Flagschiffen D2x und D3, sind also Profistandart gewesen.

"1984" am Varanger Fjord: Nikon FM, 2,8/28mm, Agfa 50S Professional (=die Profi Version des CT 18 Diafilms). Erstaunlich, was man da noch rausscannen kann... Doppelseitige Abbildung in "Arktis", wieder im 2014 erschienenen "Auszeit" als letzte Doppelseite. Das Bild war dem Bruckmann Verlag immer noch gut genug. © A.Kostrzewa

 

2008 haben wir unseren letzten Bildband "Abenteuer Arktis" im CJ Bucher Verlag (München) publiziert, in dem alle Formate analog wie digital wild gemischt sind, weil die Bilder zwischen 1984 (mit Nikon FM/FE), die ältesten aus der norwegischen Arktis, und die neuesten bis im Sommer 2008 mit der D700 und Mamiya 645 auf Film entstanden sind. Die Scans wurden im Verlag vom Profis unter Profibedingungen erstellt, respektive outgesourced. Die RAW Entwicklung meiner Bilder erfolgte dabei durch mich selbst mit Nikons wunderbarer Capture NX2 Software. Das Ausgabeformat war dabei JPEG in höchster Auflösung bei geringster Komprimierung, so daß der Verlag mit den ca. 7 MB großen Files nur noch die Druckanpassung vornehmen mußte. Es kamen auch noch einige Bilder von der Sony R-1 (10,1 MP, 3.888 x 2.592 Pixel, Sensorgröße 21,4 x 14,4mm CMOS) und vom Minisensor der mittlerweile "uralten" Lumix FZ 20 (4,9 MP, Sensorgröße 5,8 x 4,3mm, also etwa Super 8 Film Größe) dazu. Bei 160 ASA (Nennempfindlichkeit) sind die Bilder von der R-1 quasi nicht vom APS-C der D300 (200ASA) zu unterscheiden, da die Sensorgrößen annähernd gleich sind. Von der zuletzt nur kurz eingesetzten D700 gab es leider keine Doppelseiten Motive zum Vergleich mit dem Mittelformat.

So eine Doppelseite mißt 43,5 x 26,2 cm, also genau passend zum 16 MP Chip (vgl. Tab. A). Es war auch immer unstrittig, das ein gutes KB-Dia gut genug für eine solche Doppelseite ist, siehe oben "1984." Und das ist nicht einmal Velvia Film.  Aber ein Mittelformatdia wurde - wenn vorhanden - von den Verlagen immer bevorzugt, weil da mehr "Luft" drin ist/war beim Prozess zwischen Trommelscan und Druck. Daher hatten viele Reisefotografen zusätzlich zur Nikon/Canon eine Mamiya 645 oder Pentax 645 und 67. Beim Scan vom Kleinbild war der Qualitätsspielraum beim Scannen und weiter verarbeiten nur minimal. Daran hat sich aber bis heute - auch durch Digitaltechnik nichts geändert: viel präzise, rauscharme Information von einem großen Sensor bietet gute Weiterverarbeitungsmöglichkeiten und eine Qualitätsmarge, die nicht ausgeschöpft werden muß, hat also Reserven. Bilder von kleinen Sensoren, siehe unten, erfordern selbst bei guter Qualität bezogen auf die jeweilige Sensorgröße entsprechend viel Post Production und die kostet Zeit = Manpower = Geld. Sprich, das kann man mal machen, wenn man ein Motiv nicht anders vorliegen hat, man würde es aber nicht für viele oder gar alle Motive machen wollen, weil zu teuer!

Hier zwei Aufmacher für je ein Kapitel: Oben "Die Arktis" das große Bild ist ein Scan vom Mittelformat (Mamiya 645 Super, 3,5/35mm N, bei f/16 auf Fujichrome Velvia, © A.Kostrzewa. Unten "Faszination Grönland"; das gleichgroße Foto des Eisbergs ist längst nicht so detailreich wie das Mittelformatfoto, aber dahinter steckt bloß eine Amateurknipse, die Lumix FZ 20 mit dem wundervollen Leica 2,8/36-432mm! Und wahrscheinlich ein guter Pusch Nachbearbeitung vom Verlagsbildereditor. Man muß das im Original sehen um es zu glauben. Nun wurde das Foto von Renate unter sehr guten Lichtbedingungen gemacht bei 80ASA und 1/1000 sec vom Schiffsbug aus.

 

Wenn ich das mal mit meiner langen Analogfilmerfahrung vergleiche, könnte man sagen, der Kleinbildsensor ist fast so gut wie ein Scan von einem Mittelformat (4,5 x 6 cm) Fujichrome Velvia Dia (50 ASA) und der APS-C schafft die Qualität eines guten Kleinbildscans wiederum vom Fujichrome Velvia Dia (50 ASA) und das jeweils in der Grundempfindlichkeit von 200 ASA. Mehr BQ brauche ich derzeit nicht! Wenn meine heißgeliebte D700 kaputtginge, würde ich sie derzeit wohl durch eine Df mit 16 MP ersetzen (vielleicht auch aus Kostengründen durch eine D610, die D750 hat sich gerade wegen interner Reflexe im Spiegelkasten von den "Profis" verabschiedet). Die D300 könnte man nicht so einfach ersetzen, vielleicht durch eine gebrauchte D300s? 16 MP im Halbformat (APS-C) bietet Nikon derzeit nichts mehr semiprofessionelles an...

 

Weddell Meer auf dem Weg zur Iceberg Alley, die man im Hintergrund schon ahnen kann. Mamiya 645 super, 2,8/55mm, Velvia 50, Profiscan vom Dia. Doppelseite aus unserem "Antarktis" Buch (2006) © A.Kostrzewa

 

Alle meine 19 Bücher davor wurden ganz konventionell analog auf Film fotografiert und das hat weder der Akzeptanz bei den Lesern, noch bei den Verlagen etwas ausgemacht. Profis arbeiten ergebnisorientiert, das ich da als "gelernter Autodidakt", als Amateur mit den vielen konkurrierenden Profifotografen mithalten konnte, freut mich irgendwie schon...

 

Eines meiner Lieblingsfotos der letzten Südgeorgienreise: Übersicht über einen kleinen Teil des Kindergartens der Kolonie von St.Andrews (Südgeorgien, 11/2008). An diesem Uferabschnitt liegen nur wenige Seeelefanten. Die Pinguine haben hier guten Zugang zum Strand (siehe oben rechts im Bild). Daher haben wir als Expeditionsteam diesen Strandabschnitt für Besucher gesperrt, um die Tiere nicht von den Jungvögeln abzuschneiden. D300, 200ASA, AFS 4/300, Stativ. © A.Kostrzewa

 

Landschaftsexperiment: Mamiya 645 super mit Fisheye Arsat 3,5/30mm bei f/16 auf Velvia: satte Farben und eine Superperspektive © A.Kostrzewa

 

Warum ich nicht auf den Zug aufspringe - viele Pixel bringen viel?

Weil diese Aussage einfach so nicht stimmt! Wesentlich unter 6 Mikrometer sollte die rechnerische Pixelgröße (Kantenlänge) nicht fallen, um eine hohe BQ auch bei schlechterem Licht zu ermöglichen. Die Olympus OM-D weist gerade noch 3,75 Mikrometer Pixelgröße auf, ein APS-C Format mit 16 MP immerhin noch 4,8 Mikrometer. Auf den gleichen Wert kommt übrigens auch die D800E/810, da ist völlig klar, das die Konkurrenz mit den großen Sensoren des Mittelformates, die aktuell immer noch bei gut 5 My liegen und bis vor kurzem 6 My nicht unterschritten (für CCD Sensoren) schon schwieriger wird, vor allem im Vergleich zum 50 MP CMOS Sensor.

Zu diesen eher theoretischen Pixelgrößen - da wird ja einfach die lange Sensorseite durch die Zahl der Pixel dividiert - kommen noch weitere technische Einschränkungen: alle diese Pixel sind "verdrahtet", das heißt nicht wirklich ganz so groß, wie der rechnerische Wert vermuten ließe. Je größer die netto vorhandene Lichtempfindliche Fläche ist, und je kleiner die notwendige Technik drumherum, desto mehr Photonen kann der Pixel einfangen, desto besser seine BQ (Stichwort "Füllfaktor", BSI CMOS und s.o.).

Die Sensor-Objektiv Kombination macht die eigentliche BQ aus, wie wir im Laufe des Artikels hoffentlich gesehen haben. Nun bauen sowohl Canon wie auch Nikon in ihre Profigehäuse "nur" CMOS Chips mit 18 bzw. 16 MP ein! Warum wohl?

Dafür kann ich mir eine ganze Reihe von Argumenten denken:

 

Fazit für die Reportage-, Reise- oder Naturfotografie

Es sprechen also eine Reihe von Argumenten für den Kompromiß Kleinbildsensor - und das war auch schon zu Filmzeiten ein Kompromiß. Das "rat race", jedes Jahr eine neue Kamera kaufen zu müssen, ist jetzt vorbei. Die Preise fallen sogar wieder und das "kleine" Mittelformat, was ja heute dem "kleinen" Film-Großformat (6 x 9  -  9 x 12) entsprechen soll (vgl. Zuber 2011, Parkin 2014), ist wieder "bezahlbar", seit es eine komplette Pentax 645z mit Standartobjektiv für 9.000,- € gibt. (Man kann aber auch mit gutem Erfolg seine Filmmittelformat Kamera weiterbenutzen und hochwertige Scans erstellen).

Für den, der viel reist und weniger schleppen will oder kann, ist das APS-C Format sicherlich eine praktikable Lösung und gleichzeitig ein guter Kompromiß zwischen BQ und Gewicht/Volumen mit  Fujifilm, Pentax K, Sony Alpha und Samsung sind oder kommen Geräte auf den Markt, die speziell für APS-C ausgelegt sind. Man ist da als Neueinsteiger nicht mehr an Canikon gebunden, die auch kaum Profiobjektive im APS-C Bereich anbieten. Aber das Volumen- und Gewichtsargument zieht bei Profiobjektiven von Fuji oder Olympus auch nur bedingt: das neue Fuji 2,8/50-140 wiegt 995 g und das Oly Pro 2,8/50-140 ED 880g. Mein leichtes AFS 4/70-200 VR auch nur 1000g, das lichtstarke 2,8/70-200 VRII immerhin 1,5 kg.

Ich persönlich  würde mich sensormäßig derzeit nicht kleiner als APS-C entscheiden wollen. Ich habe über 20 Nikon Objektive und sechs analoge plus zwei digitale Bodies, da wäre es Geldverschwendung alles zu verkaufen und komplett neu anzufangen um vergleichsweise wenig Gewicht einzusparen und auch keinerlei Qualität zu gewinnen. Daher nutze ich weiterhin beide Formate - FX und DX.

 

  

Drei Generationen Nikon Telezoom: AIS 4/80-200, AF 2,8/80-200 u. AFS 4/70-200 VR. Die besten manuellen Bodies der 70/80er Jahre: Nikon FM (2) und F2a jeweils mit Motordrive

  

Alles paßt: D700 mit Micro 2,8/55mm und Novoflex Proson. D300 mit AFS 4/300 (hinten) und AIS 5,6/600mm vorn; mit der D300 ergibt sich ein 5,6/900mm

           

Beide Teles im Einsatz auf der Vogelinsel, das manuelle 600er für die Nestaufnahmen und das schnelle AFS für die Flugbilder. Sogar Makro extrem geht: 4/105 am langen ALPA Balgen

Ein gelungener Mix aus alten und neuen Geräten ist so nur bei Nikon möglich, 30- oder 40- Jahre alte Schätzchen, funktionieren mit den modernsten Gehäusen. Aber auch die AF-S und G-Optiken arbeiten mit meiner Film F4s zusammen. Vieles ist aufwärts wie abwärts kompatibel, das gibt es sonst nirgendwo. Der ewige Nachteil: Nikon war und ist verdammt konservativ und bis wirklich neue Technik dort verfügbar wird, hatte Canon das schon 5-10 Jahre.... Alle Gerätefotos © A.Kostrzewa

 

Für den, der neu und als Reisefotograf ambitioniert anfängt, weil er vom Smartphone zur richtigen Kamera wechseln will, findet bei Fujifilm und vielleicht demnächst bei Samsung (NX 1) die richtigen "professionell" ausgerichteten Geräte. Sony scheint sich in Richtung Vollformatsensor (Sony A7 Serie) zu entwickeln. Olympus OM-D ist sicherlich auch ein zukunftweisendes System, hat aber einen nur halb so großen Sensor wie die APS-C Kameras. Der große Vorteil liegt in der Austauschbarkeit der Objektive mit anderen Herstellern von mFT Geräten wie Panasonic Lumix. Halbe Sensorgröße bedeutet aber in diesem Falle kaum eine nennenswerte Verringerung von Volumen und Gewicht. Auch die Preise sind annähernd gleich, dann sind für mich die generellen Vorteile des größeren Sensors ausschlaggebend! (Siehe Aussagen zu den Grenzen der Vergrößerbarkeit von Fuji APS-C und Olympus OMD, in Raber 2014).

Nur zur Erinnerung, wir reden hier von Kameras, die sich zur hochwertigen Buch- und Magazinartikel Produktion eignen sollen! Will ich "nur" online "veröffentlichen", reichen auch kleinere Sensoren als APS-C allemal. Da würde ich persönlich zu einer Lumix LX 100 greifen, schon wegen ihres analogen Bedienkonzeptes. Andere mögen wahrscheinlich lieber ein "Touch Screen." So kann sich jeder da bedienen, wo er die meisten ihm zusagenden Features findet. Und auf diese kommt es gar nicht an!

Gehen Sie raus, Bilder machen, mit dem, was Sie bereits haben!  Nur das Ergebnis zählt!

Ich habe in 30 Jahren noch nie einen Bildredakteur getroffen, der mich nach meinem Werkzeug gefragt hätte, wenn ihn das Motiv interessierte...

 

Zum weiterlesen:

Kap. "Bildsensoren" in: Klaus Lipinski, IT-Wissen online, Datacom-Buchverlag 2010.

 

Kap."Die Bildqualität von Objektiven für die digitale Fotografie" und "Optik für die Digitale Fotografie"  in: Dr. Karl Lenhardt,  "Digitale Fotografie", Schneider-Kreuznach, Bad Kreuznach, ohne Jahr als PDF

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Zerstreuungskreis

Der für die Akzeptanz von Schärfe maximal tolerierbare Zerstreuungskreisdurchmesser für einen Fotoapparat wird mit Z bezeichnet, wobei sich die Größe von Z aus dem mittleren Auflösungsvermögen unseres Auges ergibt, welches in der Auflösungsgrenze im Idealfall bei ca. einer Winkelminute liegt und es uns ermöglicht, zwei Punkte als getrennt zu erkennen, wenn diese mindestens 2 Winkelminuten voneinander entfernt liegen. Betrachten wir ein Bild bei einem üblichen Betrachtungsabstand, so erscheint uns die Bilddiagonale unter einem Sehwinkel von ca. 50° bzw. 3000 Winkelminuten. Bei einer Unschärfe, die 2 Winkelminuten, also 1/1500 der Bilddiagonalen übersteigt, werden wir eine Unschärfe also gerade zu erkennen beginnen. Da ein fertiges Bild in der Regel eine Vergrößerung des im Moment der Aufnahme am Sensor bzw. in der Filmebene entstandenen Bildes ist, wird der zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser Z mit 1/1500 der Film- oder Sensordiagonalen des Fotoapparates beziffert (zu Ausnahmen siehe unten).

In bestimmten Situationen sollten andere Werte für Z eingesetzt werden. Will man das Bild zum Beispiel nicht aus einem üblichen Betrachtungsabstand betrachten, der in etwa der Bilddiagonalen entspricht, so verändert sich damit auch der zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser. Bleiben wir zur Betrachtung weiter vom Bild entfernt, so können größere Zerstreuungskreisdurchmesser zugelassen werden. Gehen wir näher an das Bild heran, um Details zu betrachten, so werden kleinere Zerstreuungskreise nötig, um dabei immer noch einen scharfen Bildeindruck zu erhalten. Eine weitere Ausnahme ergibt sich immer dann, wenn aus dem ursprünglichen Bild ein Detail herausgeschnitten und stärker nachvergrößert wird. In diesem Fall wird Z so zu beziffern sein, dass er 1/1500 der Diagonalen des Sensor- oder Filmareals ist, welches für die Aufnahme dieses Bildausschnittes genutzt wurde.

Es ergeben sich weitere Zusammenhänge aus dem bei einem bestimmten Aufnahmeformat gültigen Zerstreuungskreisdurchmesser:

1. Das Maß von Z ist entscheidend bei der Ermittlung der förderlichen Blende, also der kleinsten einstellbaren Blende, bei der die Schärfentiefe gerade so weit maximiert wird, dass der Schärfeeindruck durch die bei kleinen Blenden zunehmend wirksame Beugung den Schärfeeindruck noch nicht generell mindert. Da wie aus der Tabelle zu ersehen die zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser bei größeren Sensor- oder Filmformaten steigen, kann an großformatigen Kameras auch ohne starken Schärfeverlust eine kleinere Blende eingestellt werden.

2. Hand- oder Körperbewegungen im Moment der Aufnahme können zu einem Verwackeln des Bildes führen. Übersteigt die durch Verwacklung verursachte Unschärfe das Maß von Z, so wird sie in der fertigen Aufnahme erkennbar bleiben.

3. Die Genauigkeit der Fokussierung selbst kann in Form eines Zerstreuungskreisdurchmessers angegeben werden, wobei eine Fokussiergenauigkeit anzustreben ist, die deutlich höher ist, als es der für das Empfinden von Unschärfe gültige Zerstreuungskreisdurchmesser im Grenzfall erlaubt. Wenn also in einer Kleinbildkamera Z bei 0,03 mm liegt, und ein Autofokussensor eine Genauigkeit der Fokuslage aufweist, die einen Zerstreuungskreis von maximal 0,01 mm zeigt, so ist diese Fokussierung hinreichend genau.

 

Kapitel 3: "Schärfe" in: Christian Westphalen, Die große Fotoschule, 2. Auflage 2013, Verlag Galileodesign (geht aber nicht auf Film ein)

 

CONCLUSION: Comparing film and digital is a difficult task as they are not designed to record light in the same ways. However I hope this has shown that with the right scans medium format film can compete quite well with digital and even 35mm film can produce decent size prints (enough for book publishing definitely).

Some comments on the results though

– Medium format lenses can resolve impressive amounts of detail. More than enough to cope with digital sensors to increase in resolution at least four more.

– 35mm lenses, even legacy ones (Henning Serger uses an old manual Nikon 50mm in addition to the modern Zeiss lens) still outresolve all digital sensors.

– 4×5 film competes very well with the best that medium format digital has to offer

– in projection, film delivers an outstanding, unsurpassed quality at extremely low costs (both 35mm and 120)

– optical printing of film is also an excellent quality option at very low costs.

IQ180 Vs. 8x10" by Markus Zuber, (Sept. 2011), http://www.luminous-landscape.com/reviews/cameras/iq180_vs_8x10.shtml Der Autor vergleicht hier die Bildqualität des 80 MP Sensors von Phase One mit den Ergebnissen von Negativen, die mit einer 20 x 25 cm Filmformat Fachkamera gemacht wurden. Im Ergebnis soll der Sensor bessere Bilder liefern als dieses RIESIGE Filmformat!

Es gibt aber einen Kritikpunkt an dieser Darstellung: m.E. kann die Art der Digitalisierung der Negative für den Qualitätsmangel verantwortlich sein. Außerdem muß man ehrlicherweise sagen, das Rollfilm oder auch Planfilm je nach Luftfeuchtigkeit, leider nicht immer PLAN liegt und diese mangelnde Planlage immer wieder zu partiellen Unschärfen führen kann, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß. Ich persönlich bin da eher bei Tim Parkin, (s.o.).

 

Sensor Crop Factors and Equivalence, November 27, 2014 By https://photographylife.com/sensor-crop-factors-and-equivalence#more-97334

Scope: Thanks to so many different formats available today, including 1″/CX, Micro Four Thirds, APS-C, 35mm/Full Frame, Medium Format (in different sizes), photographers are comparing these systems by calculating their equivalent focal lengths, apertures, depth of field, camera to subject distances, hyperfocal distances and other technical jargon, to prove the inferiority or the superiority of one system over another.

Summary: Everyone is Right, Everyone is Wrong: In all seriousness, let’s just drop this equivalence silliness. It is too confusing, overly technical and unnecessarily overrated. Keep in mind, that as the mirrorless format takes off, we will have a lot more people moving up from point and shoot / phone cameras. They don’t need to know all this junk – their time is better off learning how to use the tools they already have. Just get over this stupid debate. Everyone is right, everyone is wrong. Time to move on and take some great pictures!

additional: https://photographylife.com/what-is-crop-factor#more-42523  2014 By

 

Dierk Topp - The Sony A7R with Canon 17mm/4 TS-E. Architecture Dream Team, Feb. 2014 - http://www.stevehuffphoto.com/2014/02/03/the-sony-a7r-with-canon-17mm4-ts-e-architecture-dream-team/

 

Living With The Fuji X-T1 by Kevin Raber, Dez. 2014, http://www.luminous-landscape.com/essays/cameras/living_with_the_fuji_x_t1.shtm

Kevin vergleicht seine XT-1 mit Nikon und Olympus. Er benutzt zusätzlich zum für Ihn neuen APS-C Mittelformat Rückteile von Phase One mit ALPA Fachkameras. Aktuelles Fazit aus seinen verschiedenen Veröffentlichungen bei LULA: für Reisen und Städte APS-C und für Landschaften Mittelformat mit 80 MP.

im Dez. 2014 © Achim Kostrzewa für alle Texte und Fotos, bis auf fünf gekennzeichnete Produktfotos aus dem Internet, sowie die Zitate in "Zum Weiterlesen"