Wishbone Ash live in der Bonner Harmonie

Fotos und Text: © Achim Kostrzewa

Wir waren glücklicherweise früh genug da für einen Platz in der ersten Reihe vor der Bühne stehend. Also ideale Bedingungen zum Hören, Schauen, Grooven und für Fotos. Die Band besteht heute aus Gründungsmitglied Andy Powell (rechts) und dem Frischling (2017) Mark Abrahams an der zweiten Leadgitarre. Bob Skeat zupft hier seit 20 Jahren den Bass (aktuell Rickenbacker). Hinter ihm powern 600 Watt Ashdown Top über 2 x 4 x 10" Bassreflexboxen ohne PA-Anbindung direkt von der Bühne. Diesen Bass hört und spürt man überall im Raum. Und seit 10 Jahren trommelt der Australier Joe Crabtree bei Ash. Ganz vorne hört man in der Harmonie eher die Bühnenanlage denn die PA. Da aber die Gitarren alle gut Fender verstärkt sind und das Schlagwerk sich auf die kurze Distanz auch ohne PA durchsetzen kann, ist das hier vorne für mich als Hörer und Fotograf ideal.

 

Die Band besteht heute aus Gründungsmitglied Andy Powell (rechts) und dem Frischling (2017) Mark Abrahams an der zweiten Leadgitarre.

Bob Skeat zupft hier seit 20 Jahren den Bass (aktuell Rickenbacker) und schäkert mit meiner Kamera. Hinter ihm powern 600 Watt Ashdown Top über 2 x 4 x 10" Bassreflexboxen ohne PA-Anbindung direkt von der Bühne. Diesen Bass hört und spürt man überall im Raum. 

und seit 10 Jahren trommelt der Australier Joe Crabtree bei Ash.

 

Die Band wurde in den frühen 1970er Jahren durch ihr abwechslungsreiches und zweistimmiges Gitarrenspiel mit zwei Leadgitarristen - Andy Powell und Ted Turner - bekannt. Zwei Leadgitarren, das war neu im Rock und wurde vom Publikum sehr gut angenommen und war Stil bildend für eine Reihe von Nachahmern. Die Paradenummer ist für mich immer noch PHOENIX. Mein Lieblingsalbum "Live Dates". Andy Powell - heute ganz ohne Haare - mit einer seiner typischen Flying V (Nachbauten von Kevin Chilcott, Royale Custom Guitars, die originale Gibson hat er laut Interview auch noch), verkörpert immer noch das alte Wishbone Ash feeling für mich. Eine Erfahrung, die ich Live in den  (?) 70er Jahren in der Düsseldorfer Phillipshalle gemacht hatte. Damals waren Sie auf dem Höhepunkt ihres Schaffens: Andy Powell & Ted Turner an den Gitarren, Martin Turner Bass (diese Turners sind übrigens nicht verwandt) und am Schlagzeug Steve Upton.

 

Die Band wurde in den frühen 1970er Jahren durch ihr abwechslungsreiches und zweistimmiges Gitarrenspiel mit zwei Leadgitarren bekannt, hier bei ihrer Nummer PHOENIX. Da sie sich alle gegenseitig gut auf der Bühne hören können, gibt es keine In-Ear-Monitore. Nur für den Gesang vier Monitorboxen vorne am Rand der Bühne. Auch keine Funkstrecke für die Instrumente, alles geht entweder direkt in den Amp wie beim Bass, oder die Gitarren in die reichlich vorhandenen Bodentreter. (Nikon FX, AF-S 24-120@ 24mm, f/4,5, 1/100)

Andy Powell mit einer seiner Flying V Nachbauten von Kevin Chilcott (Royale Custom Guitars), die originale Gibson hat er auch noch. Und dann gibt es noch ein Telecaster Custom Modell auf der Bühne. Als Amp dienen zwei Fender Twin (Typ ?) (Nikon FX, AF-S 24-120@ 65mm, f/4, 1/125, Beschnitt links)

Andy Powell mit einem neuen (?) Flying V Nachbau von Jon Case. Andy liebt es offensichtlich mit handgefertigten Instrumenten zu spielen

Nochmal Mark Abrahams mit seiner Gibson Les Paul über zwei Fender Hot Rod DeVille, als zweite E-Gitarre spielt er eine Stratocaster. Er steht Andy in nichts nach, die beiden ergänzen sich musikalisch prima

Mark Abrahams mit seiner Gibson Les Paul vor seinem reichlich bestückten Pedalboard: er steht auf dem Wah-Wah 

In der Mitte des Sets gibt es einen Akustikteil: Filigranarbeit ist angesagt. Für den Fan und Fotografen ist es toll, Musik zum Anfassen! Und, da steht was auf der Bühne: eine Telecaster mit Schalloch. Dieses Modell hab ich noch nie gesehen!

Die "Telecaster mit dem Halbresonanzschalloch" ist gut zu sehen, wahrscheinlich auch eine Case Custom, die haben nämlich ein typisch geformtes Loch, das sich vom normalen F-Loch unterscheidet  

 

Heute gibt es übrigens eine zweite Formation mit dem quasi gleichen Repertoire:  "Martin Turner ex Wishbone Ash"! Den YouTubes zufolge der Bassmann Martin Turner mit zwei "neuen" Gitarristen, klingt auch wie das Original. Aber künstlerische und persönliche Differenzen gibt und gab es ja bei den "Großen" sehr häufig, die eine späte Reunion immer verhindert haben, siehe Beatles, Pink Floyd, Supertramp u.v.a.m. Da lobe ich mir das Londoner Konzert, die Reunion von Cream, musikalisch reifer, besser, viel mehr Groove als damals im Filmore, wenn auch einige Nummern deutlich langsamer gespielt wurden als in der "wilden" Zeit. Besonders Ginger Bakers Schlagzeugspiel swingt stellenweise richtig.

 

Fazit:

Das Konzert war super: Spielfreude bei allen und großes Können prägten diesen unvergeßlichen Abend. Bei mir läuft wieder die alte LP "Live Dates" von 1973 häufiger, seit langem als CD. Habe Ash 1973/74 (?) in der Philipshalle in Düsseldorf das erste Mal gesehen. Damals toll, heute immer noch. Und die alten Stücke gefallen mir ehrlich gesagt, immer noch am besten...

 

© Achim Kostrzewa (2018)