2.3 Dienstag (p.m.) bis Freitag, Cruise B (1.- 4.9.)

Um 14:00 Uhr lernen wir die "Neuen" kennen. Alle sind mal wieder jünger als ich, nein, nicht alle. Bruno, unser sympathischer Milanese, ist 10 Jahre älter! Unser neuer Führer Peter macht eine kurze Einführung zur Sicherheit an Bord und auf dem Zodiac und erklärt die wichtigsten Regeln für die Landgänge. Auch er macht einen sehr guten Eindruck auf mich.

2.3.1  Mosquera (1.9.p.m.)

Das Inselchen, zwischen North Seymour und Baltra gelegen, ist bloß eine flache, schattenlose Sanddüne mit einigen Seelöwen und dient als Tauchbasis für die Neuen zum Eingewöhnen. Ich wäre viel lieber wieder zum nahe gelegenen North Seymour gefahren. Das wäre auch für die Neuen direkt mal ein Highlight gewesen.

Da es hier quasi nichts für mich zu sehen gibt, bleibe ich an Bord, von einer kurzen Zodiac Tour an der Südküste von Seymour abgesehen: Das stehen schon wieder zwei Gruppen am Landeplatz und ich kann nicht hin! Stattdessen beobachte ich vom Sonnendeck aus die Umgebung. Links an Mosquera vorbei taucht später eine Schule Orcas auf, die einen Fischschwarm jagt. Aber das ist im kabbeligen Meer zu weit draußen, da können wir nicht mit dem Zodiac hin, leider.

 

2.3.2 Tower/Genovesa (2.9. ganztags)

Wir schippern die ganze Nacht ca.10 Stunden weit nach Norden, um Tower zu erreichen, eines der 3-4 großen  Highlites der gesamten Reise. Hier gibt es wieder Seevögel satt: Gabelschwanzmöwen, Blaufuß-, Rotfuß- und Nazcatölpel (die hießen früher mal Maskentölpel), Bindenfregattvögel und alles andere auch.

Morgens sind wir an Darwin's Strand in der Darwin Bay unterwegs. Hier ist das ganze Gebüsch entlang des Sandweges voller Tölpel und Fregattvögel. Es ist eher schwierig Tiere fotografisch zu isolieren und gut ins Bild zu setzen. Oft kann man auch nicht die geforderten zwei Meter Abstand einhalten, weil die Nester quasi bis auf den schmalen Weg reichen. Die Tölpel ignorieren die Gäste. Manchmal hacken sie auch nach einem, der sich unvorsichtig zu nah heran begibt.

 

Gabelschwanzmöwen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Nazca Tölpel mit Jungem am Bodennest. Es ist ziemlich warm heute und beide hecheln, um sich abzukühlen   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Jungtölpel auf dem Nest    © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Rotfußtölpel brüten im Gebüsch. Das macht es oft schwierig eine gute Fotoposition zu finden   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Nah genug rankommen ist oft nicht das Problem. Paßt das Motiv in den Sucher meines 300mm Objektives, ist da schon eher die Frage. Hier fliegt auch noch ein Tölpel durchs Bild  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Unsere Gruppe "hat fertig". Einige waren auch noch schnorcheln. Rucksack, Stativ, Handtuch, Wanderschuhe stehen schon parat. Wir warten auf das Zodiac, das uns zum Lunch auf die San José bringen soll. Die Telekamera bleibt bis zuletzt einsatzfähig... © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Bindenfregattvogel. Den hab ich noch so schön erwischt, während wir auf das Zodiac warteten. Bereit sein ist alles...   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Bindenfregattvogel mit Jungem am Nest. Die Fregatts bauen ihre Nester meist auf niedrigen Büschen  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Nachmittags geht es dann über Prince Phillips Steps auf das Hochplateau der Insel. Hier finden wir Sumpfohreule, Tölpel und einen für mich schwierig zu gehenden Weg mit viel Blockschutt und Lavablöcken.

Das sind die berühmt, berüchtigten Prince Phillips Steps. Der stolperte dort vor gut 30 Jahren. Seit einigen Jahren hat man diesen Hohlweg nun mit gemauerten Stufen versehen. Die sind zwar immer noch deutlich verschieden hoch, aber mit Hilfe des Geländers auch für mich gut zu bewältigen.  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Im Gebüsch verbirgt sich, perfekt farblich angepasst, eine Sumpfohreule   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Nazca Pärchen im "Gespräch", da stellt man schonmal das Gefieder auf   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

Dem Fotografen gegenüber gibt man sich professionell entspannt bis neugierig   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Hier gibt es viel Platz zum Brüten, jedenfalls mehr als Tölpelpaare    © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

 

2.3.3  South Plaza (3.9.a.m.) und Santa Fe (p.m.)

Die nächste Nacht müssen wir dann wieder die gleiche Strecke zurück, bevor es morgens nach South Plaza zu einer trockenen Anlandung geht. Wir werden schon von den farbenprächtigen, männlichen Landleguanen erwartet.

 

Dieser Landleguan interessiert sich für mich und kommt langsam auf die Kamera zu. Der Abstand beträgt etwa 2 Meter. Auf South Plaza sind sie am intensivsten gefärbt. "Drusenköpfe" leben ausschließlich vegetarisch. Sie warten unter den Baumopuntien, daß die Früchte runterfallen   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Übersicht South Plaza: Rechts liegt die San Jose. Wir sind rechts hinten, wo der Strand ist, auf der Lava angelandet. Dort gibt es eine gemauerte Treppe. Der Weg führt nach links durch den Kakteenwald bis zur Klippe mit dem Seezeichen. Die Insel ist mit Sesuvien Vegetation bedeckt. Dort, wo mein Kamerastandpunkt ist, geht es wieder nach rechts zum flachen Ufer zurück zur Landestelle. Die nächste Gruppe steht schon oben an der Klippe. Eine von "National Geographic" mit einem wahnsinnig eingebildeten Ammi als Führer! Der behandelte seine Gruppe wie unmündige Kinder... Mich wollte er auch gleich mit meinem Stativ wegscheuchen, da wo ich stände, würden sie jetzt ihr Stativ aufbauen wollen. Meine Antwort, "gerne, aber erst wenn ich fertig bin" und ich hab mir dann reichlich Zeit gelassen... © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

Lockere Bestände von Baumopuntien dominieren eine Hälfte der Insel. Der Boden ist mit Sesuvien bedeckt   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

Unsere Gruppe auf der Klippe, dem höchsten Punkt der Insel South Plaza   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

Am Strand von Santa Fé haben wir eine große Gruppe Seelöwen in schönstem Abendlicht   © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

2.3.4  Leon Dormido (4.9.a.m.)

Heute kommen sechs neue Paxe, die wir mittags im Hafen von Puerto Baquerizo Moreno aufnehmen. Daher müssen wir ganz früh zum "schlafenden Löwen" oder Kicker Rock, wie er auch noch heißt. Der Kapitän umrundet in aller Ruhe zweimal den Felsen. Dann liegen wir beigedreht in guter Fotoposition und fieren die Zodiacs für den Tauchgang weg. Hier im Wasser herrscht eine ziemliche Strömung, wie unsere Schnorchler berichten und es ist kalt (im Wasser). Da das Schiffsdeck eine sehr gute Fotoposition darstellt, fahre ich hier nicht mit dem Zodiac! Statt dessen sitze ich in einem bequemen Decksstuhl, mit einer leckeren Tasse Kaffee in der Hand und bin ständig auf Motivsuche...

Morgens um kurz nach 6:00 am Kicker Rock: Sonnenaufgang mit Blaufußtölpel  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

Das Licht wird immer heller, als unsere Tauchgruppe rüberfährt  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

Mein "Arbeitsplatz" auf unserer Yacht San José: der Foto-Rucksack ist immer griffbereit. Schreiben kann man wie Hemingway direkt an der Bar...  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

2.3.5 Passagierwechsel im Hafen von San Christobal, Besucherzentrum (4.9.p.m.)

Nach dem Frühstück um 8:00, können wir im Hafen bis die Neuen kommen, relaxen... rumgammeln, Zeit totschlagen, wie auch immer. Gut nur, daß wir so schönes Licht am Leon Dormido hatten. Das Besucherzentrum bietet für den gut Vorinformierten nichts wirklich Neues. Diese Wechsel- und Hafentage sind für mich verlorene Zeit, da könnte man wirklich etwas besseres anfangen. Die Darwin Station, wie auch hier das Infocenter des Nationalparks, lohnen wirklich kaum den Besuch.

Puerto Baquerizo Moreno, hier gibt es auch schon über 9.000 EW und es wird wie wild gebaut...  © Achim Kostrzewa (8-9/2015)

 

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